Blogs sind aus dem Internet nicht mehr wegzudenken. Anfangs noch als Online-Tagebuch einzelner Nerds belächelt, haben sie sich heute zu einem Medium im Medium entwickelt, das auch gerne von Unternehmen zur Kommunikation eingesetzt wird. Und warum auch nicht? Wenn man einen Blog richtig betreibt, kann man damit vieles erreichen:

  • Durch fachlich fundierte Inhalte zeigt man, von was man Ahnung hat. Das schafft Vertrauen beim Leser und man wird als Experte auf seinem Gebiet wahrgenommen.
  • Man kann sich von seiner menschlichen Seite zeigen, schlieĂźlich hat man diese auch als Unternehmen, ob man will oder nicht. Menschen wollen mit Menschen zusammen arbeiten, nicht mit Unternehmen. Etwas Persönlichkeit kann da nicht schaden.
  • Regelmäßige Blog-Artikel binden die Leserschaft, machen sogar eine Fangemeinde aus ihr. Fans haben im Unterschied zu normalen Kunden schon einen Vertrauensvorschuss, der sie empfänglicher fĂĽr neue Produkte oder Leistungen macht.
  • Suchmaschinen lieben neuen Content. Ein Blog bietet auch die Möglichkeit, sich fĂĽr relevante Inhalte besser zu positionieren.

Klingt super, will ich auch. So zumindest denken viele Unternehmen, unterschätzen dabei aber, wieviel Arbeit in einem Blog steckt oder wie man die ganze Sache richtig angeht. Wenn man sich an ein paar Grundregeln hält, ist das Betreiben eines erfolgreichen Blogs aber auch kein Hexenwerk:

1. Regelmäßigkeit! Hier gilt: lieber regelmäßig als zu oft. Viele machen den Fehler, am Anfang viel zu schreiben nur um dann festzustellen, dass sie das Tempo nicht halten können. Zweimal im Monat ist besser als einen Monat lang dreimal die Woche und dann nur noch sporadisch. Ein Redaktionskalender kann dabei helfen, Blog-Artikel zu planen und den Veröffentlichungs-Rhythmus einzuhalten.

2. Nützlichkeit. Ein Blog-Artikel sollte den Leser nicht nur informieren, sondern ihm auch wirklich einen Nutzen bieten. Häufig werden Blogs als Plattform für Stellenangebote missbraucht. Das gehört nicht in einen Blog. Auch bei "Unternehmens-Neuigkeiten" muss man aufpassen, dass man nicht zu sehr in Richtung Pressemitteilung abrutscht.

3. Lesbarkeit. Ein guter Blog-Artikel enthält eine aussagekräftige Überschrift und eine kurze Zusammenfassung, die dem Leser den Einstieg ermöglicht. Kurze Absätze erleichtern das Lesen, ebenso der sparsame Einsatz von Zwischenüberschriften. Eine Lesezeitangabe hilft dem Nutzer bei der Entscheidung, ob er den Artikel gleich oder zu einem späteren Zeitpunkt lesen möchte.

Was jetzt noch fehlt sind die richtigen Themen, denn auch hier tun sich viele Unternehmen schwer, wenn man Presseartikel und Stellenangebote ausklammert. Hier ist es schwierig eine allgemein gültige Empfehlung zu geben. Als Inspiration könnten vielleicht folgende Themen gelten, Themen, über die wir auf unserem Blog schreiben:

Fachartikel. Wir teilen unser Fachwissen und zeigen, was wir drauf haben. Außerdem bieten solche Artikel die Möglichkeit, Gelerntes zu wiederholen und sie sind auch Anwärter für unsere Knowledge Base.

Sneak Peaks in laufende Projekte. In Absprache mit unseren Kunden zeigen wir unsere Arbeitsweise und demonstrieren, wie wir an bestimmte Aufgaben herangehen. Das können z.B. Workshops sein, die wir mit unseren Kunden gemacht haben oder unsere Lösungsansätze für Wunsch-Features unserer Kunden.

Veranstaltungen. Wir berichten von besuchten Messen, Workshops, Weiterbildungen und natĂĽrlich auch von Teamevents. Damit zeigen wir sowohl unseren Wissenshunger als auch unsere menschliche Seite.

Vorstellung neuer Mitarbeiter. Unsere Kunden wollen nicht mit einer Firma zusammen arbeiten, sondern mit Menschen. Diese Menschen — unser Team — stellen wir in unserem Blog vor und zeigen damit unsere Persönlichkeit.

Private Projekte. Du hast was Cooles in Deiner Freizeit gemacht, das für den Blog interessant sein könnte? Tough Mudder, selbst entwickelte Tools/Module/Frameworks, Spieleprogrammierung, Weltumseglung – you name it!

Eigentlich ist das FĂĽhren eines Blogs gar nicht so schwer, wenn man ein paar Grundregeln beachtet. Am wichtigsten ist es, authentisch zu bleiben und den Enthusiasmus dafĂĽr nicht zu verlieren. Alles andere kommt dann meistens von selbst.